Projektmanagement und Organisation im Denkmalbereich

Denkmalgeschützte und historische Gebäude stellen besondere Anforderungen an Projektmanagement, Organisation und Koordination. Neben technischen Fragestellungen spielen denkmalrechtliche Vorgaben, wirtschaftliche Rahmenbedingungen und der Erhalt der historischen Substanz eine zentrale Rolle. Ein strukturiertes Projektmanagement im Denkmalbereich sorgt dafür, dass Bauaufnahme, Voruntersuchungen, Planung, Gutachten und Ausführung auf einer gemeinsamen, belastbaren Datengrundlage aufbauen.

Im Umfeld von Baumängeln, Bauschäden, Wertermittlung und Energieberatung ist eine enge Verzahnung von architektonischer Planung, bauingenieurtechnischer Beurteilung und sachverständiger Dokumentation notwendig. Diese Schnittstelle bildet die Grundlage der Denkmalprojekte von WERKHAUS GmbH – Architekten, Ingenieure, Sachverständige in Aach (Hegau, Bodensee, Landkreis Konstanz).  

Durch Weiterbildungen im Bereich Denkmalpflege, Altbauerneuerung und digitale Bauerfassung wird das Projektmanagement zusätzlich fachlich unterlegt. Neben der täglichen Praxis in Baugutachten und Qualitätskontrollen fließen Inhalte aus spezialisierten Fortbildungsprogrammen in die Organisation der Projekte ein.  


Aufgaben des Projektmanagements im Denkmalbereich

Projektmanagement im Denkmalbereich umfasst die Strukturierung, Steuerung und Dokumentation aller relevanten Maßnahmen an einem historischen Gebäude oder Ensemble. Im Mittelpunkt stehen:

  • Klärung von Zielsetzung, denkmalpflegerischem Anspruch und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen

  • Abstimmung mit Denkmalbehörden, Kommunen und weiteren öffentlichen Stellen

  • Koordination von Bauaufnahme, 3D-Vermessung, Schadensanalyse, Bauphysik und Fachplanung

  • Zusammenführung von Gutachten, Messungen und Planungsständen in einem konsistenten Projektstatus

  • Vorbereitung von Entscheidungen (z. B. Variantenvergleich, Instandsetzungskonzept, Förderanträge)

Jedes Denkmalprojekt ist ein Einzelfall, der mit Blick auf Bauteilstruktur, historische Entwicklung und Nutzung gesondert durchdacht werden muss. Ein professionelles Projektmanagement im Denkmalbereich unterstützt Bauherrschaft, Planende und Behörden dabei, diese Faktoren transparent zu berücksichtigen.  


Schnittstelle zwischen Denkmalschutz, Planung und Sachverständigenwesen

In Denkmalprojekten treffen häufig verschiedene Interessen und Fachbereiche aufeinander: Denkmalpflege, Architektur, Tragwerksplanung, Gebäudetechnik, Sachverständigengutachten und Wertermittlung. Ohne klare Schnittstellen entsteht schnell ein Nebeneinander von Einzelfachgutachten, das Entscheidungen erschwert.

Das Projektmanagement bündelt diese Stränge und übernimmt eine koordinierende Rolle zwischen:

  • Eigentümerschaft bzw. Bauherrschaft

  • Denkmalbehörden und Fachreferaten

  • Architektinnen und Architekten, Ingenieuren und Fachplanenden

  • Restaurierungsbetrieben, Handwerksbetrieben und spezialisierten Laboren

  • Sachverständigen für Bauschäden, Schimmel, Feuchte, Energieeffizienz und Verkehrswert

Auf Basis von Baugutachten, Qualitätskontrollen und gutachterlichen Messungen (z. B. Feuchtemessungen, Thermografie, Luftdichtheit, Luftschadstoffe) lassen sich technische Risiken frühzeitig identifizieren und im Projektverlauf berücksichtigen.  



Qualifikationen im Bereich Denkmalprojektmanagement

Das Projektmanagement im Denkmalbereich stützt sich auf eine Reihe spezialisierter Weiterbildungen, die gezielt auf historische Bausubstanz ausgerichtet sind:

  • QualiBene – Fachplanung nachhaltige Instandsetzung historischer Bausubstanz (Fraunhofer-Zentrum Benediktbeuern)

    Dieses Weiterbildungsangebot vermittelt Fachwissen über schützenswerte Bausubstanz, typische Schäden, Klimawandel und Nachhaltigkeit. Ziel ist die Entwicklung individuell angepasster Lösungen für die nachhaltige und energetische Instandsetzung historischer Gebäude.  

  • QualiBene – Masterclass Denkmal: Digitale Bauerfassung

    Die Masterclass vermittelt ein umfassendes Grundwissen zur digitalen Bauaufnahme: von einfachen Smartphone-Methoden bis hin zu terrestrischem Laserscanning und Fotogrammetrie. Verlässliche Bestandsunterlagen werden als Grundlage aller Maßnahmen im Bestand behandelt; Schwerpunkte sind digitale Bauaufnahme, geometrische Bauteilerfassung, Oberflächenscanning, Laserscanning und Structure-from-Motion.  

  • Propstei Johannesberg gGmbH – Fortbildung in Denkmalpflege und Altbauerneuerung, Fulda

    Die Propstei Johannesberg ist eine etablierte Fortbildungseinrichtung für Denkmalpflege und Altbauerneuerung. Inhalte der Fortbildungsreihen umfassen u. a. Bauaufnahme und Voruntersuchungen, Grundsätze und Ziele von Bauuntersuchungen, Bauforschung, Dokumentation, Erschließung von Quellen sowie Vorbereitung denkmalpflegerischer Maßnahmen.  

  • Optische Bauforensik (Fraunhofer-Umfeld)

    Aufbauend auf diesen Qualifikationen werden Inhalte aus Kursen zur optischen Bau-Forensik einbezogen, bei denen Tatortlampen, Spezialfilter und Forensikkameras zur nicht-destruktiven Schadensanalyse an Bauwerken eingesetzt werden. Dies unterstützt die strukturierte Befunderhebung in Denkmalprojekten, ohne die Substanz unnötig zu beeinträchtigen.  

Diese Qualifikationen fließen nicht nur in die technische Bearbeitung, sondern direkt in Projektorganisation, Entscheidungsaufbereitung und Kommunikation mit Denkmalbehörden und Fachplanenden ein.


Typische Leistungen im Projektmanagement für Denkmalgebäude

Im Rahmen des Projektmanagements und der Organisation im Denkmalbereich können – je nach Projekt – unter anderem folgende Leistungen erbracht werden:

  • Strukturierung von Denkmalprojekten von der ersten Bestandsaufnahme über Voruntersuchungen bis zur Ausführung

  • Koordination von 3D-Aufmaßen (z. B. mit Leica BLK360, Tachymetrie, SfM) und Zusammenführung der Ergebnisse in Plänen, Raumbüchern und BIM-Modellen

  • Einbindung von Schadensanalysen (Holzschäden, Feuchteschäden, Rissbilder) und bauphysikalischen Bewertungen in die Projektentscheidung

  • Vorbereitung und Dokumentation von Abstimmungsterminen mit Denkmalbehörden und Fachgremien

  • Integration von Energieberatung im Denkmal, Fördermittelberatung und Wertermittlung in einen konsistenten Projektfahrplan

  • Unterstützung bei der Erstellung von Unterlagen für Genehmigungen, Ausschreibungen und Förderanträge

Die vorhandenen Leistungsbereiche Baugutachten, Wertgutachten, Energieberatung Altbau sowie gutachterliche Beratungen und Messungen werden damit projektbegleitend in eine übergeordnete Projektstruktur eingebunden.  


Regionale Ausrichtung und Zusammenarbeit

Denkmalprojekte im Bereich Hegau, Bodensee, Landkreis Konstanz, Landkreis Tuttlingen, Landkreis Schwarzwald-Baar und Landkreis Rottweil  und den angrenzenden Regionen erfordern eine genaue Kenntnis der örtlichen Rahmenbedingungen, Strukturen der Denkmalbehörden und regionalen Baupraxis. Das Projektmanagement knüpft an diese regionalen Besonderheiten an und verbindet sie mit den fachlichen Standards der bundesweiten Fortbildungsprogramme (Fraunhofer QualiBene, Propstei Johannesberg).

Durch die Kombination aus lokaler Verankerung, sachverständiger Erfahrung und spezialisierter Weiterbildung im Denkmalbereich können Denkmalprojekte so organisiert werden, dass technische, rechtliche und wirtschaftliche Anforderungen frühzeitig berücksichtigt und nachvollziehbar dokumentiert sind.